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Als Eberhard Fischer im September 1945 wenige Wochen nach seinem 20. Geburtstag aus dem Güterwaggon eines langsam durch den Bahnhof Mühlacker fahrenden Gefangenentransports sprang, da hatte er nur eine vage Ahnung, was ihm in den nächsten Stunden bei der Rückkehr in die nahegelegene Heimatstadt Pforzheim bevorstehen wird. Zu spärlich waren doch die Gerüchte gewesen, die in den Tagen nach dem Zusammenbruch durch die Lager geisterten.

Erst nach einem langen Fußmarsch durch die Ortschaften und über Trampelpfade durch die Trümmerwüste der vernichteten Stadt erreichte er das Zentrum und stand schließlich niedergeschlagen und voll Entsetzen vor dem, was vom elterlichen Wohn- und Geschäftshaus übrig geblieben war: ein ausgebrannter Steinhaufen. Alles, was einmal seine Zukunft hätte werden sollen, lag darunter begraben, nahezu alle Hausbewohner waren tot, Verwandte, Freunde. Der einzige Lichtblick in dieser schrecklichen Stunde war für den Heimkehrer die Nachricht, dass der jüngere Bruder Alexander Fischer lebend dem Inferno am 23. Februar 1945 entkommen war. Er hatte sich und die schwer verwundete Mutter aus dem brennenden Haus retten können, kurz bevor es zusammenstürzte - und das an seinem 16. Geburtstag. Alle drei, die Mutter und die beiden Söhne, fanden dann ein Unterkommen bei hilfsbereiten Verwandten, die in einem unzerstörten Haus am Stadtrand wohnten. Der Vater Karl Fischer allerdings kam nicht mehr aus dem Krieg zurück. Er musste trotz seines Alters und trotz angeschlagener Gesundheit im vorletzten Kriegsjahr nochmals Soldat werden und ist im Februar 1945 bei einem Tieffliegerangriff ums Leben gekommen.

Das war die Situation im September 1945. Alles schien verloren und vernichtet, was zuvor in 50 Jahren aufgebaut worden war: das Haus, die Familie, das einstmals blühende Geschäft.

Um 1890 war der Großvater Carl Christian Fischer aus einer schwäbischen Nachbargemeinde nach Pforzheim gekommen, um sich dort als begabter Graveur und Goldschmied seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Er arbeitete in mehreren Fabriken, ehe er sich im Jahre 1895 selbstständig machte. Er gründete zusammen mit seiner jungen Frau FRIEDERIKE ein Handelsgeschäft mit Werkstattbedarf für die Pforzheimer Schmuckbetriebe - wusste er doch nach den Jahren als Goldarbeiter, was in den Fabriken gebraucht wurde. Das kleine Anfangskapital reichte zwar gerade für ein Sortiment verschiedener Feilen, Sägen, Stichel - doch mit Fleiß und Sachverstand konnte das Angebot erweitert werden, und bald war Werkzeug-Fischer ein Begriff für die einheimischen Werkstätten und auch weit über die Goldstadt hinaus. Der Erfolg blieb also nicht aus. Um die Jahrhundertwende konnte das große Haus an der Unteren Ispringer Straße (heute Berliner Straße) erworben und das Geschäft dorthin verlegt werden.

Wohl brachten der 1. Weltkrieg mit seinen Folgen und die Inflation schmerzliche Rückschläge, doch der Bedeutung der geschätzten Firma tat das keinen Abbruch.

Leider verstarb Carl Christian Fischer schon 1932, und der Sohn Karl Fischer trat zur Unterstützung seiner Mutter in die Firma ein. Doch schon wenige Jahre später 1939 war wieder Krieg, dessen katastrophales Ende kaum die Hoffnung erlaubte, daß sich unser Land jemals wieder erholen würde. Trotzdem haben es viele versucht. Man musste - man wollte ja weiterleben.

Auch die beiden Brüder haben den Neubeginn gewagt. Schon im Herbst 1945 wurde eine neue Gewerbebewilligung beantragt und trotz der engen Wohnung dort auch eine kleine Verkaufsstelle eingerichtet. Im Sommer 1947 verstarb die Mutter, die sich von den Folgen einer Krankheit und der schweren Brandverletzungen nicht wieder erholen konnte. Erst 1948 nach der Währungsreform konnte man einen tatsächlichen Aufschwung verspüren, da sich erst jetzt - zwar langsam aber stetig - die Beschaffungsmöglichkeiten für Handelswaren verbesserten. Überall in der Trümmerstadt regte sich neues Leben, so auch bei den Fischers. Dort, wo einst das Geschäftshaus gestanden hatte, räumte man zunächst den Schutt beiseite, damit eine kleine Verkaufsbaracke aufgestellt werden konnte. Das war der Anfang am alten Platz. Zuerst ein Fahrrad, dann ein Motorrad und schließlich ein Volkswagen waren die Helfer für Kundenbesuche. Es waren harte und arbeitsreiche Monate, und manchmal wünschten sich die beiden Brüder, der Vater wäre noch da mit seinem Rat - oder einige seiner Freunde aus besseren Tagen, doch diese hatten mit sich selbst zu tun. Beide waren eben noch jung, und bei Behörden, Banken und auch bei älteren Kunden hatten junge Leute damals noch nicht so viel Gewicht, wie dies in heutigen Tagen üblich ist. Aber man biß die Zähne zusammen und man biß sich durch:

1954 wurde das neue Geschäftshaus an der Unteren Ispringer Straße bezogen.

Neue Lagerräume, neue Arbeitsplätze und ein moderner Verkaufsraum standen jetzt zur Verfügung und erlaubten die Vergrößerung des Warenangebotes und auch die Übernahme von Industrievertretungen.

1961 wurde eine kleine Offset-Hausdruckerei angeschafft, denn ein umfangreicher Versandkatalog für Goldschmiede war schon lange geplant, um auch auswärtige Goldwerkstätten und Juweliere als Kunden gewinnen und sich in die Reihe der renommierten Spezialversender einreihen zu können.

1964 war es dann soweit: die ersten Kataloge konnten verschickt werden, was einen Riesenschritt vorwärts bedeutete.

1968 musste ein Erweiterungsbau für ein großes Lager und neue Büros erstellt werden.

1974 war man als Aussteller bei der 1. INHORGENTA in München und dann alljährlich vertreten mit einem vielbeachteten Messestand.

1978 übernahm Werkzeug-Fischer die weltbekannte Firma WILHELM WOECKEL, Stuttgart - eines der bekanntesten Versandhäuser dieser Branche, dessen Besitzer sich zur Ruhe setzen wollte. Das umfangreiche Lager wurde nach Pforzheim verbracht und ebenso der große Kundenstamm.

1981 wurden Fakturierung und Buchhaltung auf EDV übernommen - zunächst per Datenfernübertragung an ein Rechenzentrum. Heute sind es mehrere Datensichtstationen und Rechner im eigenen Netzwerkbetrieb.

1995 haben sich inzwischen der Kundenstamm und auch der Warenumsatz, die Einkaufssumme, die Anzahl der Mitarbeiter vervielfacht und natürlich auch - die Steuern.

Nahezu 400.000 Kataloge wurden in mehreren Auflagen in alle Welt verschickt.

In dieser Zeit seit dem Neubeginn 1945 sind nun wieder 50 Jahre vergangen.

Fischer Pforzheim hat einen Namen in der Branche. Die beiden Brüder Alexander Fischer und Eberhard Fischer sind beide über 80 Jahre alt und dennoch sind beide noch täglich im Betrieb, wenn auch nicht mehr mit ganzer Kraft. Ihre Söhne sind schon seit geraumer Zeit an ihre Seite getreten.

Der Diplom-Betriebswirt Hansjörg Fischer wird wohl eines Tages Vater und Onkel als technischer und kaufmännischer Leiter ganz ablösen, und Karl Heinz Fischer betreut als selbstständiger Diplom-Informatiker schon seit Jahren die moderne EDV-Anlage mit ihren Rechnern, Computern und den komplizierten Programmen.

So ist in 2 mal 50 Jahren aus der kleinen, aber mit viel Optimismus gegründeten Werkzeughandlung des Carl Christian Fischer trotz der auf halben Wege erfahrenen Schicksalsschläge eines der bekanntesten Versandgeschäfte für Schmuckhersteller geworden, das man in der Fachwelt kennt, mit dem man rechnet. Überall, wo Schmuck produziert, repariert oder restauriert wird, kennt man den großen gelben Fachkatalog, kennt man das vorbildliche Fischer-Programm:

  • Maschinen - Werkzeuge - Geräte
  • Arbeitsmaterialien und Chemikalien
  • Furnituren - Schmucksteine - Perlen
  • Alles aus einer Hand

1995 wurden zum 100jährigen Jubiläum keine großen Veranstaltungen in der Öffentlichkeit geplant. Aber zum 20. Oktober 1995 beging die Firmenleitung, zusammen mit mehr als 40 Mitarbeitern und deren Angehörigen, ein gemeinsames Firmenfest, um dort diesen Mitstreitern zu danken, für ihre Leistung und ihre Treue. Sie alle haben durch ihren Einsatz beigetragen zum Erfolg. Mit ihnen war und ist es möglich, dass die große Anzahl der täglich eingehenden Bestellungen - möglichst von einem Tag auf den anderen - bearbeitet und ausgeliefert werden.

Viele Päckchen, Pakete und Wertbriefe verlassen täglich das Haus und immer wieder zahlreiche Fischer-Kataloge, die den Namen Fischer hinaustragen in die Welt und mit ihm den Namen der Goldstadt Pforzheim.

2001 übernahm die Karl Fischer GmbH die Kundendatei des Wettbewerbers Oskar Leiber, Ludwigsburg.

2003 wurde Hansjörg Fischer als neuer Geschäftsführer bestellt. Seit vielen Jahren leitet er bereits zusammen mit seinem Vater und Onkel die Geschicke der Firma.

2013 verstarb im Alter von 84 Jahren der Mitinhaber, Gesellschafter und Geschäftsführer Alexander Fischer. Wir sind ihm zu tiefstem Dank verpflichtet und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

2018 verstarb im Alter von 93 Jahren der ehemalige Mitinhaber, Gesellschafter und Geschäftsführer Eberhard Fischer. Wir sind ihm zu tiefstem Dank verpflichtet und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

2013 wurde Sascha Duschek zum Prokuristen bestellt. Seit 1986 ist er bereits für die Karl Fischer GmbH als kaufmännischer Angestellter tätig.

2017 wurde das gesamte Steine-Lager der Firma MarGems übernommen. Mehr als 10.000 neue Artikel erweitern nun unser Schmucksteine-Lieferprogramm. Ein Angebot, das in diesem Bereich seinesgleichen sucht.

2018 wurde Sascha Duschek als Geschäftsführer in die Geschäftsleitung berufen.

2020 wurde zum 125jährigen Firmenjubiläum eine große limitierte Kundenaktion mit günstigen Vorteilsangeboten, als Dank für die Treue zu unserem Unternehmen durchgeführt.  Wegen der Corona-Vorschriften gab es keine öffentlichen Feierlichkeiten, dafür wurden gemeinnützige Organisationen mit Spenden bedacht.

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